„Tabaluga transportiert Werte,
die für uns alle wichtig sind“

Stiftungsgründer Peter Maffay im Interview

Foto: Stephan Höck

Frage: Wie hat sich die Stiftungsarbeit im Laufe der Zeit verändert?

Peter Maffay: Für mich persönlich ist es ganz wichtig, niemals stehenzubleiben. Das gilt für alle erdenklichen Bereiche – besonders aber in beruflicher und menschlicher Hinsicht. Wenn man als Musiker stehenbleibt, wird man irgendwann die junge Generation nicht mehr erreichen. Das wäre fatal. Aber auch in der Stiftungsarbeit ist es unerlässlich, mit der Zeit zu gehen. Das beginnt schon bei den Bedürfnissen unserer Besucher. Wenn es die Situation erfordert, nehmen wir auch mal ganze Familien (genauer gesagt: Flüchtlingsfamilien) auf und sehen zu, dass wir trotzdem alle geplanten Kindergruppen in befreundeten Einrichtungen unterbringen. Denn auch sie haben ja ein Recht auf eine Auszeit von ihrem belastenden Alltag. Und natürlich sind die sozialen Medien ein ganz wichtiges Thema – nicht mehr wegzudenken aus unserer Arbeit.

Frage: Welche Rolle spielt die Figur des Drachen Tabaluga in der Stiftung?

Peter Maffay: Nun, er ist die Symbolfigur der Stiftung, und das aus gutem Grund. Tabaluga wurde vor vielen Jahren in erster Linie für Kinder erschaffen, aber er transportiert auf verständliche, spielerische Weise Werte, die für uns alle wichtig sind. Werte wie Freundschaft, Hilfsbereitschaft und Toleranz, um nur einige zu nennen. Das jüngste Tabaluga Album heißt „Die Welt ist wunderbar!“ und handelt davon, wie wichtig es ist, unsere wunderschöne Welt zu bewahren und zu beschützen. Das soll auf jeden Fall auch den Kindern und Jugendlichen vermittelt werden, die in unseren Stiftungseinrichtungen zu Besuch sind. Tabaluga ist da – vor allem bei jüngeren Kindern – ein wunderbarer Türöffner.

Frage: Alle Tabaluga Häuser befinden sich in einem sehr ländlichen Umfeld. Hat das einen bestimmten Grund?

Peter Maffay: Das hat sogar mehrere Gründe. Zum einen ist es so, dass wir den Kindern und Jugendlichen, die uns besuchen, einen Ort der Erholung bieten möchten. Das funktioniert nun mal auf dem Land besser als in der Stadt. Zum anderen müssen wir ganz dringend ein Verständnis dafür entwickeln, wie wichtig die Natur für uns Menschen ist. Sie zu schützen, ist kein Trend, sondern eine Notwendigkeit. Denn ohne sie gibt es kein Leben auf der Erde, das ist nun einmal Fakt. Wenn die Kinder und Jugendlichen uns in unseren Einrichtungen besuchen, erleben viele von ihnen zum ersten Mal, wie gesunde Nahrung entsteht, dass Pflanzen genügend Wasser brauchen und dass Landwirtschaft kein Selbstläufer ist. Wenn es uns gelingt, den Kindern die Natur ein Stück weit begreiflich zu machen, haben wir schon sehr viel erreicht.