Skifreizeit in Ischgl – Freizeitbericht der Wohngruppen Wolf und JAZZ

Zu unserer diesjährigen Skifreizeit wurden wir von der Peter-Maffay-Stiftung „Tabaluga“ nach Ischgl ins Hotel „Madlein“ eingeladen. 7 männliche Jugendliche aus den Wohngruppen „Wolf“ und „Jazz“ der Kinder- und Jugendhilfeeinrichtung des Zentrums >guterhirte< mit ihren zwei Betreuerinnen und einer Anerkennungspraktikantin hatten 6 unvergessliche Tage im wunderschönen Tirol.

Angereist sind wir mit unseren Einrichtungsautos und kamen nach einer Fahrt von fast 4 Stunden im eher „grünen“ Ischgl an, was unsere Jugendlichen doch etwas stutzig machte, da wir ja auf einer Skifreizeit waren und weit und breit kein Schnee zu sehen war. Doch die Tiroler waren gut vorbereitet und hatten eine Unmengn an Schneekanonen auf unserem zukünftigen Berg errichtet, den wir dann auch mit Sicherheit mehr als nur unsicher gemacht haben. Am Sonntagabend checkten wir in unsere Hotelzimmer, die mit 2er und 3er Betten ausgestattet waren, ein und fühlten uns nach dem herzlichen Empfang von den Hotelbetreibern, sowie den Mitarbeiterinnen von Tabaluga, wie im Paradies. Nachdem wir unsere fürstlichen Zimmer erkundet hatten, ging es direkt weiter zur Anprobe unserer Snowboardausrüstung, die uns vom Hoteleigenen Shop gestellt wurde und von dort ging es weiter ins Restaurant. Was uns dort erwartete überschritt alles erdenklich Mögliche. Ein extra für uns Jugendliche ausgewähltes Menü, welches unserem Geschmack entsprach, erwartete uns. Doch konnten wir auch das allabendliche 5 Gänge Menü wählen, vorausgesetzt wir wollten es. Mit vollen Bäuchen und voller Vorfreude gingen wir ins Bett, denn der nächste Tag führte uns bereits auf die Piste und dazu wollten wir ausgeschlafen sein. Jeden Tag wurde uns ein Snowboardlehrer bereitgestellt, der es schaffte, dass alle Jungs, egal ob Anfänger oder Fortgeschrittener, am Ende der Woche so gut fahren konnten, dass wir die Piste gar nicht mehr verlassen wollten.

Und im Gegensatz zur Anreise, wo es noch keinen Schnee hatte, waren wir bereits am Dienstag in einer wunderschönen, von Pulverschnee gepuderten Berglandschaft, welche den Einen oder Anderen bei frostigen -16°C auf dem Gipfel frösteln lies.

Nach unseren waghalsigen Pistenerfahrungen gönnten wir uns im Spa-Bereich des Hotels, der uns zur Verfügung gestellt wurde, erst einmal absolute Entspannung. Da wir doch alle merkten, dass wir Muskeln an Körperstellen hatten, die wir bisher nicht kannten. Der gute, alte Muskelkater wollte also versorgt werden und dies war wohl am Besten in der Sauna und in dem heißen Schwimmbecken möglich.

Doch lebten wir nicht nur wie die Könige in unserem wunderschönen Domizil. Auch ein kulturelles Ereignis durfte nicht fehlen. Am 5.12., in der Nacht vor Nikolaus, feiern die Tiroler ihren traditionellen Nikolaus- und Krampusumzug. Dies erschien uns zunächst als ein eher „kindliches“ Ereignis, doch an diesem Abend sollten wir eines Besseren belehrt werden. Der Nikolaus kam mit seiner Kutsche und Engelchen und las wie überall bekannt aus seinem goldenen Buche. Danach gab er seinen Platz für die Krampusse frei und diese sollten uns das Fürchten lehren. Mit aufwändig geschnitzten, gruseligen Holzmasken und in Fell gekleidete Gestalten trieben den Menschen im Publikum ihre Sünden aus und das im wahrsten Sinne des Wortes. Und zum Schluss konnte sich, wer sich traute, ein Nikolauspäckchen erkämpfen. Und erkämpfen beschreibt am Besten, was dort vor sich ging. Eine abschließende Pyroshow ließ den Adrenalinspiegel wieder etwas sinken und mit vielen einmaligen Eindrücken und einem wahnsinnigen Erlebnis ging es dann auch wieder zurück in unser kleines „Paradies“.

Am Nikolaustag wurden wir vom Hotel zu einer Schlittenfahrt durch Ischgl und Umgebungen eingeladen, die wir alle sehr genossen. Nicht nur weil es wunderschön war, in Decken eingepackt in einer Kutsche, die mit kleinen Glöckchen versehen war, durch unberührten Schnee zu fahren, sondern auch, weil wir unseren geschundenen Körpern einmal Auszeit gönnen mussten.

Und dann kam auch ein wenig Wehmut auf, weil klar war, dass wir morgen wieder abreisen werden. Doch auch den letzten Tag nutzten wir noch ein letztes Mal um Snowboard zu fahren, denn wer wusste schon ob in der Heimat ausreichend Schnee liegen wird.

In diesem Sinne bedanken wir uns von ganzem Herzen bei den Mitarbeitern der Peter-Maffay-Stiftung, die es uns ermöglichten nach Ischgl zu fahren. Auch bei Familie Aloys-Liebhauser die uns zu sich ins Hotel „Madlein“ eingeladen haben und natürlich an alle die uns in dieser Woche begleitet haben. Danke für diese unvergessliche Zeit!

Herzliche Grüße aus dem nebligen Ulm
Daniel , Ali, Saeed, Dominik, Sascha, Timo, Simon, Anna, Anna und Patricia