Baselmann powert für Peter Maffay

Von Ida Scholz – Energiebündel Matthias Baselmann stand am Freitagabend ganze vier Stunden auf der Bühne der Englischen Kirche. Entlohnt wird der Musiker dafür nicht. Denn der Erlös geht zu 100 Prozent an die Peter Maffay Stiftung.

Bad Homburg. Die englische Kirche ist voll besetzt. Das Publikum wartet gespannt auf Matthias Baselmann, doch den Abend eröffnet eine andere Künstlerin – und die ist gerade mal neun Jahre alt. In einem grünen Kleidchen betritt die Kleine die Bühne und beginnt im Halbdunkeln zu singen. Schon die ersten Töne von „Somewhere Over The Rainbow“ machen die Menge sprachlos, und alle drängen plötzlich nach vorne. Jeder versucht irgendwie einen Blick auf die Neunjährige mit der Hammer-Stimme zu erhaschen. Pünktlich zum Refrain tauchen die Scheinwerfer die junge Wehrheimerin in regenbogenfarbenes Licht und lassen sie noch entzückender aussehen. Auch mit ihrem zweiten Lied „Part of your world“ versetzt sie das Publikum in Staunen. Unter tosendem Applaus verlässt sie die Bühne. „Jetzt darf ich’s auch verraten“, gibt Moderator Daniel Weiss verschmitzt zu, „Linnea ist meine Tochter.“ Und dann erzählt der stolze Papa, wie Linnea bei der Castingshow „The Voice Kids“ ins Halbfinale eingezogen ist.

Nun ist aber das sehnsüchtig erwartete Multitalent Matthias Baselmann an der Reihe. Er singt „Ich wollte nie erwachsen sein“ von Peter Maffay. Schließlich handelt es sich um ein Benefizkonzert zugunsten der Peter Maffay Stiftung. Die Stiftung betreibt mehrere Einrichtungen – sogenannte Tabalugahäuser – für benachteiligte und traumatisierte Kinder und unterhält ein Segelschiff. Symbolisch sitzt am rechten Bühnenrand ein lebensgroßer Plüschtabaluga. Zur Erleichterung aller nicht so großen Maffay-Fans geht es danach mit Cyndi Laupers „Time After Time“ weiter und das Publikum ist voll dabei. Schon nach vier Liedern verkündet Baselmann: „Das macht einen riesigen Spaß mit euch, das kann ich jetzt schon sagen!“

Wenige Songs später tauscht Baselmann seine akustische Gitarre gegen eine E-Gitarre und holt sich Verstärkung von „Bryan69“. Die Bryan-Adams-Coverband heizt dem Publikum so richtig ein und bei „Somebody“ steht kein Fuß mehr still. Auch „Summer of 69“ darf natürlich nicht fehlen. Und bevor sich die Band in die Pause verabschiedet, gibt es gleich zwei Zugaben.

Bei Wildschweinburger mit Camembert und leckeren Cocktails stärkt sich das Publikum. Matthias Baselmann scheint auch genügend neue Energie getankt zu haben. Denn nach der Pause steht er voller Energie auf der Bühne, diesmal mit der Matthias-Baselmann-Band. Es ist kaum zu glauben, wie der Musiker so viel Ausdauer haben kann. Insgesamt steht er sage und schreibe vier Stunden auf der Bühne. Einige im Publikum können da nicht mithalten und treten trotz grandioser Musik vorzeitig den Heimweg an. Der Großteil aber bleibt und genießt den musikalischen Rückblick in die eigene Jugend. Noch mal richtig anstrengend wird es bei der Zugabe.

Es versteht sich von selbst, dass bei „Jump“ auch gesprungen werden muss. Man kann mit Recht sagen, dass Baselmann sein Publikum so richtig ausgepowert hat. Dennoch sieht man den glücklichen Gesichtern an, dass alle so richtig Spaß hatten.

Initiatorin war Christiane Matern, die bereits zum zweiten Mal das Konzert zu Gunsten der Peter Maffay Stiftung veranstaltet hat.